heute bin ich der sache auf den grund gegangen. zunächst habe ich das ventilspiel gemessen und schon meine shimkiste bereit gelegt, aber asche war´s, alles im soll. ich erinnere mich auch bei kauf, dass die ventile wohl kurz vorher eingestellt worden sind. hmm, naja, leicht gefrustet und eine ventildeckeldichtung ärmer habe ich dann ein wenig an der standgasschraube gedreht und gefummelt, aber ohne erfolg. gut, also habe ich mich dann doch an das poti gewagt (ist ja pipi einfach gewesen, wieso hatte ich da so einen respekt vor?) was soll ich sagen, ich konnte durch verdrehen des teils tatsächlich das standgas dermaßen hoch jagen, dass ich zwei drei mal das standgas drosseln musste, bis sich nichts mehr tat bzw es schlechter wurde. wieder auf den besten leerlauf und das ding wieder festgeschraubt. von der ursprungsstellung (noch mit gelben werkslack, wenn es denn der war) waren es mit sicherheit 2 mm oder mehr verdrehung im uhrzeigersinn. ich konnte dann das standgas final stabil und seidenweich auf 1000 u/min (auch weit drunter, bin aber bei 1000 geblieben) einstellen. habe dann gleich den helm aufgesetzt und druff auf den bock. ich weiß nicht, ob es nur subjektiv war, aber ich hatte das gefühl, ein anderes motorrad zu fahren, phantastisch. ich dachte vorher schon, man läuft die gut, aber so kann man sich irren. nach ca. 50 km habe ich dann den ersten stop eingelegt, eine geraucht und wieder drauf auf den hobel. ein kurzer druck auf den startknopf und der motor brabbelte los, ohne den gasgriff auch nur einen mm zu drehen und ging auch nicht mehr aus. genau so wie bei den zwei weiteren stops, die ich eingelgt habe. keine mängel mehr, herrlich!!
ich danke allen beteiligten für die tips
beste grüße amir
p.s. die synchronisation habe ich mir verkniffen, asche auf mein haupt. aber gasannahme, beschleunigung, konstantfahrt in jedem drehzahlbereich seidenweich ohne störung, darum habe ich das verdrängt
etwa anderes thema: meine turbo hatte auch immer schlechtes standgas, mal viel mal wenig. dazu blieb sie beim gaswegnehmen immer relativ lang auf drehzahl.
ich hab mich daher kürzlich mal am poti versucht und ihn so eingestellt wie reto das beschrieben hat. ... und siehe da, alles ist viel besser, möchte sagen - fast perfektes standgas und sehr gute laufkultur.
dazu hab ich noch den racemode aktiviert, aber nicht wegen dem rennbetrieb - ich fahr ja eher gemächlich :-))
mich hat nur das starke lastwechselruckeln gestört. mein bike hat über 80´km drauf und da ist eben die luft zwischen primärkette, getriebe und kupplung doch erhöht. lösung: im racemode spritzt sie auch im schiebebetrieb ein, sie hat also keine schubabschaltung mehr. wenn man jetzt nicht schlagartig das gas aufreißt, dann geht sie relativ weich vom schiebe- in den lastbetrieb - das ist dann auch materialschonender.
wenn vom racemode grundsätzlich auch abzuraten ist - aber meine turbine läuft damit jetzt sehr gut.
was ich mich frage ist, was führt zu einer verstellung des poti? wenn ich dem gelben sicherungslack glauben schenken darf, war da noch nie jemand am poti dran (ist werksseitig überhaupt gelber lack an den schrauben?). ich konnte das ding jedoch ziemlich weit verdrehen, um mich an das höchste standgas ranzutasten. was also verstellt den poti dermaßen bzw dessen funktion?
zweite frage bitte: was ist "racemodus" und für was ist der gut, wo wird der eingestellt?
Das (oder der?) Poti verpetzt den Öffnungswinkel der Drosselklappen, also wieviel Gas man gibt, an den Computer, der berechnet daraus und aus der Drehzahl und dem Ladedruck (und evtl. weiterer Parameter?) die benötigte Einspritzmenge und steuert die Düsen entsprechend an.
Wenn das Poti dejustiert ist wird also zuviel oder zuwenig Sprit eingespritzt, der Motor läuft zu mager oder zu fett.
der gelbe lack war bei mir auch unbeschädigt. warum sich der poti verstellt, bzw. die laufkultur im laufe der zeit nachläßt das weiß ich leider auch nicht.
UND: bitte das mit dem racemode nicht überbewerten, den brauchts für uns eigentlich gar nicht. Wie der Name schon sagt - RENN-MODUS! einziger für mich erkennbarer vorteil ist bei normaler fahrweise der weichere wechsel von schiebe- in den lastbetrieb. eine erklärung des racemode im anhang.
@ reto als ausgemachten spezialisten: vielleicht schreibst du hier ein paar zeilen zur aufklärung.
servus aus bayern sepp
altersepp
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zur aktivierung reicht das abziehens des braunen kabels aus dem dfi-rechner. das öffnen des kabelstrang und das durchtrennen des kabels ist somit nicht nötig - der originalzustand ist daher leicht wieder herstellbar :-))
den aktivierten race-mode meldet der rechner mit einem bestimmten "morsecode".
Als erstes Mal, ich bin kein „ausgemachten spezialisten“ ich würde mich eher als Fachidioten bezeichnen, ich repariere Motorräder seit 1988 und da ist es nur normal, das zwischendurch mal was hängen bleibt.
Wegen des (Verstellens) des Drosselklappenpoti müssen wir mal oder besser schauen wir mal die Funktionsweise einer Einspritzanlageanlage an, weil das einzige was wir müssen in unserem Leben ist, Steuern bezahlen uns irgend wann mal sterben.
Das wichtigste an der Einspritzanlage, wie sie an der Turbo montiert ist (Bosch L Jetronic Kopie) ist der konstante Benzindruck von 2.5 Bar, das Kurbelwellensignal (wird von den Impulsspulen der Zündanlage via Zündbox an den Einspritzt PC weitergeleitet) alle Düsen spritzen einmal alle 720 Grad gleichzeitig ein (bei der Turbo) und das Drosselklappenpoti, das dem Einspritzt PC zeigt, in welcher Last, Drosselklappenstellung wir und befinden. Standgas ca. 2 Grad, Volllast 90 Grad.
Eine primitive Einspritzanlage läuft jetzt schon.
Jetzt haben wir noch 2 Korrektur Faktoren, zum einem der Motorthemperatursensor, der dem Einspritzt PC zeigt, ob wir in der Kaltstartfase sind (die Düsen spritzen jetzt alle 350 Grad ein) oder in Bertriebsthemperatur, (die Düsen spritzen jetzt alle 720 Grad ein) und der Luftemperatursensor (Luftmassemesser) im (Luftbehälter) rechts oben, da es doch einen unterschied ist, ob wir bei 0 Grad oder bei 40 Grad herumfahren, je wärmer die Luft, um so mehr dehnt sich diese aus, und um so weniger Sauerstoff haben wir bei gleichem Volumen zur Verfügung, den wir doch dringend brauchen um eine Verbrennung im Motor zu erreichen.
Noch wichtig, der Einspritzt PC kennt den Ladedruck nicht! Der arbeitet immer gleich, egal ob im teillast ohne ladedruck oder bei Volllast mit vollen Ladedruck, das alleine macht nur der Benzindruckregler, der immer 2.5 Bar höher ist als der Ladedruck, also bei 0.7 Bar Ladedruck, haben wir 3.2 Bar Benzindruck!
Der Druckfühler hinten am Luftbehälter, ist nur für die Ladedruckanzeige da und gibt bei etwa 0.9 Bar ein Signal in Form von 5 Volt, an den Einspritzt PC um die Einspritzung zu unterbrechen, um ein Motorenschaden in Form von zu hohen Laderuck entgegen zu wirken.
Der Race-Modus hebt unter anderem dieses Sicherheitssystem auf!
Aus all diesen Grössen, errechnet der Einspritzt PC dann die Öffnungszeit der Einspritzdüsen, um ein Gemisch von 14.8-1 zu erhalten. 14.8 Kg Luft zu 1 Kg Benzin. Stöchiometrisches Verhältnis.
Findige Sauger und Turbofahrer haben aber herausgefunden, das die Kiste mit 13-1 am besten fährt, und grüne Waldsterbe Hysteriker haben uns einen Verhältnis von 16-1 aufgebrummt, der besseren Luft zu liebe.
Das Drosselklappenpoti, ist nichts anderes als ein Potentiometer, verstellbarer Widerstand, wie er bei jedem alten Radio zu finden ist, um die Lautstärke ein zustellen.
Der Einspritzt PC arbeitet mit 5 Volt, jetzt lassen wir 5 Volt durch das Drosselklappenpoti, heraus kommt zum Beispiel 2 Volt, 2 Volt ist beim Einspritzt PC hinterlegt als zum Beispiel 45 Grad Drosselklappenstellung, (Halbgas).
Wenn wir jetzt das Drosselklappanpoti verstellen, linken wir den Einspritzt PC und teilen ihm mit, das wir bei 2000 1/min sind obwohl der Motor beim 1300 1/min im Standgas lauft, wir bekommen ein fetteres Gemisch, was Richtung 13-1 geht, der Motor wird es danken, mit besserem Standgas, besseres Ansprechverhalten, mehr Leistung!
Das Drosselklappenpoti wird aber Werkseitig auf Mager eingestellt, wegen den Abgasnormen und dann versiegelt mit dem gelben Lack. Und nur der Fachhandel darf dann den Siegel brechen wenn er zum Beispiel ein neues Poti montieren muss, dann mit dem Kawasaki spezial Gerät wieder einstellen muss (Mager) und neu versiegeln.
In Kalifornien wurden zusätzlich noch die 4 Schrauben von der Drosselklappenpoti Abdeckung versiegelt.
Das Drosselklappenpoti verstellt sich nicht, wohl aber die Gegebenheiten im Motor bei hoher km Leistung, die Steuerkette wird länger, die Kolben dichten nicht mehr so ab wie auch schon, die Ventile sind nicht mehr so dicht und so weiter.
Und das magere Gemisch wird immer magerer, bis der Motor nicht mehr rund läuft!
Mit dem neuen einstellen des Poti, manuel nach Gehöhr, kann man diese oben erwähnte Dinge dann überbrücken.
Bei einem Motorrad mit Vergaser oder einem alten VW-Käfer macht man das dann mit der Gemischregulierschraube auch CO Schraube genannt, ist genau das gleiche in der Wirkung.
Ja, Reto ist sicher ein Auskenner, wenn auch einer ohne Ironiesensor. ;-) Und richtig, der Computer weiss nix vom Ladedruck, das hab ich falsch geschrieben. Bei steigendem Ladedruck wird der Benzindruck und damit die eingepritzte Spritmenge durch den Druckregler erhöht.
Ich war übringens entsetzt als ich vor einiger Zeit kapiert habe dass alle 4 Düsen gleichzeitig einspritzen und dass auch nur alle 2 KW-Umdrehungen. Ich findes erstaunlich dass der Motor trotzdem ganz rund im Leerlauf läuft.
mann - hornschorsch! du findest ja immer was - hast es ja auch nicht so ernst gemeint ;-)))) der reto ist halt immer sehr sachlich - ich schätze das, er nimmt jeden ernst und hilft mit seinem rat wo er nur kann!!
denn ich weiß was es heißt, wenn man probs hat und keine ahnung.... (siehe einige beiträge von mir) - ich meine jetzt speziell die turbo ;-) da ist es gut, wenn einem wirklich geholfen wird und man es mit leuten zu tun hat, die echte ahnung von der materie haben. denn mittlerweile sind ja sehr viele studiert und können theoretisch alles (nur keinen nagel in die wand hauen).
in bayern heißts leben und leben lassen, der neidlos anerkannte spruch des preussen-fritz: "Jeder soll nach seiner Façon selig werden".
............................................... anderes thema: sorry, wenn ich wieder damit anfange - ich weiß nicht wie es euch geht, aber mich nervt der boplisa seeehr. kann denn da keiner was in richtung forum-pflege bei den webmasters bewegen............
da sepp aus bayern übrigens läuft meine turbo nach all den wartungs- und reparaturstunden nun "perfekt".
.... ansonsten noch: SCHEISS-HITZE - die landwirtschaftlichen erträge gehen den bach runter - der hopfen tendiert zur missernte!
altersepp
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Ich denke es hat auch mit viel Herzblut den Turbos gegen über zu tun und es ist für mich nach wie vor was besonderes, wenn ich zum Beispiel eine Turbo von einem Kunden bei mir in der Werkstatt habe, begreifen zwar viele Kunden nicht, dass man sich mit solchen (Rüben) beschäftigen kann, aber für mich stimmt es.
Und Schorsch, das ist geblieben mit dem Ironiesensor, he he he, hat sicher zum grössten Teil mit mir zu tun, aber auch mit der Mentalität der Eidgenossen und das kalte, barsche Getue von uns hat an sich nichts böses, hat auch mit unserer Bergwelt was auf sich, je enger das Tal, um so enger die Engstirnigkeit.
Und zu deinem entsetzen, dass nur alle 720 Grad eingespritzt wird, ein Arbeitsspiel eines 4 Takters ist ja 720 Grad und ein Motor mit Vergaser zieht ja seinen Sprit auch nur alle 720 Grad an. Und dass die Kerzen alle 360 Zünden von den parallel laufenden Zylinder wurde auch nur gemacht, weil es so viel einfacher ist, einmal in den Arbeitstakt und gleichzeitig einmal in den Wechsel, gebraucht wird ja nur der Funken im Arbeitstakt, man spart sich so den Verteiler wie bei einem älteren Auto zu finden ist.
Das mit den Zündkerzen ist klar, die funken halt doppelt so oft als sie müssten aber sie funken wenigstens abwechselnd und immerhin jedes zweite Mal zum richtigen Zeitpunkt. Die Einspritzung spritzt aber den Sprit in alle Ansaugkanäle gleichzeitig, wenn bei 3 von den 4 Zylindern das Einlassventil zu ist. Ich hatte erwartet dass jede Düse einzeln angesteuert wird und genau dann aufmacht wenn auch der entsprechende Zylinder ansaugt...
... im anhang alle vier düsen hängen an einem "tropf" sieht man optisch recht schön.
aber schorsch, du hast recht - irgendwie ist das unlogisch ... um so erstaunlicher ist daher die laufkultur, wenn sonst alles passt.
;-) sepp
altersepp
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26.07.2015 17:22
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